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Aktion Barrierefreies Helmstedt

Stadtrundgang mit Behinderten und dem Bürgermeister

Stadtführer für Behinderte der Stadt Helmstedt


Im Juni 1999 erstellten der Seniorenbeirat der Stadt Helmstedt und der AKS "Senioren als Vorbild im Straßenverkehr einen "Stadtführer für Behinderte der Stadt Helmstedt“ in einer Auflage von 500 Exemplaren. Zuvor wurden im Zeitraum von mehr als einem Jahr Daten gesammelt. Um jeden Eindruck der Befangenheit zu vermeiden, wurde der Druck ohne Werbeanzeigen finanziert. Mit Unterstützung des DRK Helmstedt konnte eine halbe Angestelltenstelle für das Projekt eingestellt. Leider waren, wie bei so umfangreichen Druckwerken unvermeidbar, einige Daten schon bei der Drucklegung veraltet. Dennoch fand die Ausarbeitung viel Interesse.

Wegweiser besonders für Behinderte

Nach langer Diskussion gab es im Januar 2005 eine Neuauflage. Vorweggegangen war ein langer Prozess, wie das Werk benannt werden sollte, um durch den Titel keine Befindlichkeiten zu verletzen. Leider waren die Daten der Erstauflage nicht mehr kompatibel, so dass eine komplette Neuerfassung erforderlich wurde. Diese Auflage konnte nur mit der Einnahme von Werbeanzeigen und Zuschüssen – unter anderem von der Stadt Helmstedt – finanziert werden. Format und Ausführung waren nicht so gelungen wie bei der Erstausgabe.

Digitaler Fortschritt
- Informationen aus dem Internet
- leider kaum Hinweise auf Barrierefreiheit

In Zeiten des digitalen Fortschritts wäre eine dritte Auflage in gedruckter Form nicht mehr zeitgemäß. Fast alle Geschäfte und Institutionen haben einen eigenen Internet auftritt, der durch die modernen Suchmaschinen in Augenblicken aufgerufen werden kann. Professionelle Plattformen machen es auch kleinen Geschäften möglich, im Internet präsent zu sein. Leider sucht man die Hinweise auf "barrierefreien Zugang“ vergeblich. Hier würden wir uns mehr Achtsamkeit wünschen.

Positive Entwicklung – aber noch viel zu tun

Vergleicht man die in der ersten Auflage erfasste Situation mit heute, hat sich in dem vergangen Vierteljahrhundert viel getan. Die Geschäfte in der Fußgängerzone "Neumärker Straße“ sind überwiegend barrierefrei zu erreichen.

Es gibt behindertengerechte öffentliche Toiletten. Überall im öffentlichen Verkehrsraum sind Erleichterungen für Menschen mit Behinderung entstanden. Dennoch ist es offensichtlich, dass noch viel zu tun ist. Leere öffentliche Kassen führen zu preiswerten "Patentlösungen“, die die große Mehrheit berücksichtigen. Nicht selten machen sie Menschen mit Handicap das Leben schwer.

Öffentliches WLAN erleichtert den Zugang zu Informationen.

Wir haben immer noch kein geschlossenes Mobilfunknetz. Bad Helmstedt ist immer noch ein weißer Fleck in der digitalen Landschaft. Die Stadt Helmstedt bietet z.B. im Umfeld des Rathauses und am Bahnhof freies WLAN an. Das Angebot erleichtert den Zugang zur digitalen Welt für jedermann und wird nach unserer Beobachtung reichlich genutzt .

Teilhabe am sozialen Leben fördern

Begleitet wurde die Veranstaltung durch den Rollatorenparcours unseres Partners "Verkehrskompetenzzentrum Völpke“ auf dem Markt und der Aktion "Radeln mit Herz“ der AWO.

Tipps und Tricks für Rollatoren Fahrer

Auf dem Marktplatz wurde ein Parcours für Rollatoren aufgebaut, denn "Rollatoren ermöglichen lange die Mobilität.

Aber der Umgang mit dem Rollator will gelernt sein“. Jeder konnte dort den Umgang mit dem Hilfsmittel üben. Wir wüschen uns, dass die Verkehrsplaner der Stadt Helmstedt für ihre Planungen sich selbst ein Bild machen.
"Fahrrad mit Herz“ – Sich noch einmal im "alten Wohnumfeld“ umschauen können.

Herr Ruben Herms von der Aktion "Fahrrad mit Herz“ stellte sich auf dem Markplatz mit einer Fahrradrikscha vor. Mit einer Spezialrikscha können sogar Rollstuhlfahrer transportiert werden und Orte erreichen, die ihnen sonst verwehrt sind.

Rundgang barrierefreies Helmstedt

Am 04.April 2024 von 10:00 bis 12:00 Uhr trafen sich Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren, sowie Sehbehinderte auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu einem kleinen Spaziergang.
Alle Interessierten waren herzlich eingeladen.

Denkmalschutz mit Augenmaß
Jede vierte Wohnung in der Innenstand steht leer
Der Blick zurück vom "Spinnerrinnenbrunnen“ am Heinrichsplatz in die Kornstraße, zeigt die schön restaurierten Fassaden der Häuserreihen und entfaltet den Charme der historischen Altstadt. Hier hat der Denkmalschutz gute Arbeit geleistet. Leider beschränkt sich der Schutz der historischen Bausubstanz nicht nur auf Fassaden, sondern greift ganz massiv auch in die Nutzbarkeit der Gebäude ein. Über viele Jahre wurden die Besitzer verpflichtet, den Zugang ihrer Gebäude mit einer Stufe zu versehen. Dadurch wurde die Nutzung der Erdgeschosse für Gewerbetreibende schon einmal erheblich eingeschränkt.

Viel problematischer wirkte sich der Eifer der Denkmalschützer im Inneren aus. Die Treppe als Universallösung zu den höheren Etagen, schränkt den Zugang ein. Der Einfluss auf die Gestaltung der Wohnräume führt nicht selten dazu, dass die Wohnungen in der Innenstadt den modernen Anforderungen für Leben und Wohnen – insbesondere für ältere Menschen nicht mehr gerecht werden. Die Zimmer sind oft klein, niedrig und schlecht gedämmt. Es fehlen sogar Brandschutzmauern zwischen den Gebäuden. Das kann im Brandfall zu großen Katastrophen führen. Glücklicherweise bezieht der Denkmalschutz inzwischen die Nutzbarkeit in seine Überlegungen ein. Die jetzige Situation in der Innenstadt von Helmstedt hat zu vielen prekären Gewerben geführt, für die Barrierefreiheit keine Rolle spielt. Die mangelhafte Nutzbarkeit des Wohnraums bewirkt, dass jede vierte Wohnung in der Innenstadt unbewohnt ist.

Grobpflaster ist nicht historisch aber immer eine Barriere für viele Menschen und für Menschen mit Behinderung besonders.

Seit über dreißig Jahren weisen wir darauf hin, dass Grobpflaster zwar das kleinstädtische Bild prägt, jedoch für beeinträchtigte Menschen die Nutzbarkeit stark einschränkt. Nicht nur bei Nässe und Winterglätte ist es zudem unfallträchtig.

Die Einwendungen wurden in der Vergangenheit kaum beachtet. Dabei ist Grobpflaster keinesfalls "historisch“. Die Helmstedter Innenstadtgassen waren Schlammwege mit einem befestigten Streifen in der Mitte, dem "Breiten Stein“. Dieser war im Begegnungsfall den Honoratioren der Stadt vorbehalten. Der gemeine Bürger musste in den unbefestigten Straßenteil ausweichen. In einigen der restaurierten Innenstadtstraßen wurde der "Breite Stein“ als Gestaltungsmerkmal aufgenommen. Zum Beispiel wurde begehbare Wege an der Häuserfronten auf dem Holzberg eingebaut. Auf der Bauerstraße sind die Gehwege einfach durch Pflastersteine unterbrochen. Hier läßt es sich nicht gut gehen auch für Nichtbehinderte und Frauen mit hohen Absätzen.

Fehler der Vergangenheit eingesehen – Grobpflaster soll nach und nach "entschärft“.
Es hat sich einiges getan. Nach und nach wird der Verkehrsraum von Barrieren befreit. Historisches Grobpflaster wird zunehmend verfugt, so dass es leichter mit Rollstühlen und Rollatoren befahren werden kann. Dennoch gibt es für Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren und Sehbehinderte, aber auch für Kinderwagen noch zahlreiche Hindernisse. Einige sind sogar unüberwindbar und schließen Menschen von der sozialen Teilhabe aus.

Ausgangspunkt "Marktplatz“

Der Marktplatz ist die "Gute Stube“ der Stadt Helmstedt. Er hat durch die Außengastronomie mit den neuen Schirmen an Attraktivität gewonnen. Der Markt ist weitgehend frei von Durchgangsverkehr und hat deshalb eine gute Aufenthaltsqualität. Die Bushaltestelle - immerhin mit Hochboard - auf dem Marktplatz wird derzeit nicht genutzt, weil eine Durchfahrt von Bussen politisch nicht gewünscht wird.

Eine öffentliche, kostenfreie Toilette befindet sich im Eingang der Marktpassage. Sie ist nicht barrierefrei.
Auf dem Marktplatz findet teilweise der Wochenmarkt statt. Ein weiterer Teil wird auf dem Holzberg vor dem Rathaus veranstaltet. Für die Attraktivität der Innenstadt hat der Wochenmarkt großes Entwicklungspotential.

Durch die Außengastronomie werden Wege zugestellt, die für Rollstühle und Rollatoren Fahrer nicht mehr nutzbar sind. Die behinderten Menschen müssen auf nicht barrierefreie Wege ausweichen, oder sich zwischen den aufgestellten Tischen und Stühlen bewegen.

Konsumfreier Aufenthalt nicht erwünscht?
Ein konsumfreier Aufenthalt auf dem Marktplatz ist kaum möglich und von den anliegenden Gewerbetreibenden offensichtlich auch nicht erwünscht. Bänke, die von "unerwünschten Personenkreisen“ genutzt werden, wurden kurzerhand abgebaut. Möglicherweise könnten die "Probleme“ auch durch "aufsuchende Sozialarbeit“ gemildert werden.
Wir geben zu bedenken: "Wer eine Innenstadt mit guter Aufenthaltsqualität möchte, muss auch damit leben, dass sich Menschen in ihr aufhalten möchten.“

"Bushaltestelle Papenberg“
Viele Seniorinnen und Senioren, die Erledigungen in der Stadt Helmstedt machen müssen, sind auf den ÖPNV angewiesen. Zentralhaltestelle ist die Bushaltestelle am Papenberg neben dem Marktplatz. Die Bushaltestelle ist gut ausgebaut und mit einem Hochboard versehen. Die Anfahrt ist wegen der Kurvenbereichs und der Busbucht schwierig. Am Ausstieg gibt es häufig einen Zwischenraum zum Bordstein, der eine Stolperfalle sein kann. Die modernen Busse des ÖPNV in der Stadt Helmstedt lassen sich absenken. Der Bordstein sollte für einen ebenerdigen Ausstieg mindestens 18 cm hoch ist.Ein- und Ausstieg wären komfortabel möglich.

Einziger öffentlicher Sitzplatz auf dem Markt
Wegen des Bedarfs von konsumfreiem Aufenthalt in der Innenstadt wird der Sitzplatz und der Wartebereich des ÖPNV häufig von Personen und Gruppen belegt, die Alkohol in der Öffentlichkeit konsumieren. Der Sitzbank fehlt dann für die Nutzer des ÖPNV.

Fahrradverkehr soll, wie in Innenstädten grundsätzlich vorgesehen, die Fahrbahn nutzen. Die Busse fahren nur stündlich (regelmäßig kurz oder nach der vollen Stunde).
Am Sonntag fahren keine Busse. Nicht selten kommen Busse nach der angekündigten Ankunftszeit, weil ruhender Verkehr und Ladeverkehr auf der Kornstraße die Fahrspur verengen.
Anzumerken ist: Sonn- und feiertags fahren keine Busse.

Sorgenkind "Fußgängerzone“

Die Entwicklung der Innenstädte ist ein Sorgenkind der politische Verantwortlichen geworden. Kernpunkt ist in Helmstedt die "Neumärker Straße“. Sie ist eine der ältesten Fußgängerzonen in der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1965 ist sie Fußgängerzone. 2007 wurde sie renoviert. Inzwischen sind fast alle Geschäfte für gehbehinderte Menschen erschlossen. Die noch im Behindertenführer des AKS "Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“ von 1999 vermerkten Barrieren durch Treppenstufen sind durch plangleiche Zugänge ersetzt worden. Leider gibt es noch vereinzelt Treppenstufen, gerade bei zwei Cafés, die sicher nur mit Hilfe des Personals überwunden werden können.
In der Neumärker Straße ist Lieferverkehr nur zeitbegrenzt zugelassen. Das Gleiche gilt für Fahrradverkehr. Missbräuchliche Benutzung durch Fahrradfahrer ist immer wieder zu beobachten und wird auch selten überwacht.
Die Fahrbahnoberfläche ist für Rollstuhlfahrer und Rollatoren Fahrer barrierefrei nutzbar. Eine bauliche Führung für sehbehinderte Personen gibt es nicht.
Durch Möblierung und Fahrradabstellmöglichkeiten wurde die "konsumfreie Nutzung“ verbessert. Im Bereich des "Herzog Julius Denkmals“ hat sich bei sommerlichem Wetter in den Abendstunden ein Aufenthaltsbereich für Anwohner (Familien und Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen) in der Innenstadt entwickelt. Kinder und Jugendliche spielen dort nicht selten rücksichtslos Fußball. Für ältere Menschen ist das Vorbeigehen dort unangenehm. Laut einer Umfrage des AKS meiden viele Seniorinnen und Senioren die Innenstadt so bald es dunkel wird und zur Nachtzeit.

Der Holzberg - ein Platz mit Entwicklungsmöglichkeit

Die Stadt Helmstedt ist Kreisstadt. Viele Erledigungen sind nur noch in der Stadt möglich. Dazu fahren Seniorinnen und Senioren mit dem eigenen Pkw direkt zum "Holzberg“ als zentralem Parkplatz. Der Holzberg ist durch die zunehmend sanierte Bebauung inzwischen sehr ansehnlich geworden. Im unteren Bereich gibt es Bänke und einen kostenlosen WLAN-Anschluss durch die Stadt Helmstedt. Er wird zunehmend von jungen Leuten für einen konsumfreien Aufenthalt genutzt. Durch diese "geschlossenen Gruppen“ ist er leider für Seniorinnen und Senioren häufig belegt und deshalb nicht nutzbar. Das Umfeld ist häufig mit Abfall verschmutzt und durch Vandalismus betroffen. Der Holzberg wird teilweise für den Wochenmarkt genutzt.

Das "historische“ Grobpflaster stellt für Rollstuhl- und Rollatoren Benutzer eine Barriere dar. Die neue "Grobpflasterung“ ist durch das Verfugen und Verwenden von abgeschliffenen Pflastersteinen besser nutzbar geworden. Der gesamte Holzberg soll nach und nach überarbeitet werden. Begleitend entlang der Bebauung gibt es einen nutzbaren Gehweg.
Das Parken auf dem Holzberg ist bewirtschaftet. Durch die dichte Verkehrsüberwachung gibt es nur wenige Parkverstöße.

Barrierefreie Erreichbarkeit der Stadtverwaltung
Die Digitalisierung darf nicht zum Wegfall menschlicher Ansprechpartner in der Verwaltung führen. Mitarbeitende im "Home-Office“ sind nur noch selten persönlich ansprechbar.

Bitte weiterhin menschliche Ansprechpartner anbieten!

Das Bürgerbüro der Stadt Helmstedt ist vom Holzberg aus barrierefrei erreichbar. Im Eingangsbereich des Rathauses gibt es eine barrierefreie und kostenlose Toilettenanlage. Ein großes Lob - für das körperliche Bedürfnis ist gesorgt.

Das "Tiefe Tal“ Zugang zur Einkaufszone vom Holzberg

Die Pflasterung der Straße "Tiefe Tal“ ist uneben und schlecht nutzbar. Verschiedentlich wird von Stürzen berichtet. Auf einer Hälfte der Straße gibt es Stufen, die durch Unstetigkeit erhebliche Barrieren darstellen. Sie werden teilweise für Außengastronomie und Aufenthalt von dort ansässigen Gewerbetreibenden genutzt. Selbst unbeeinträchtigte Fußgänger haben dort Probleme. Menschen mit Sehbehinderung sind extrem gefährdet. Für Rollstuhlfahrer ist die Straßenhälfte nicht nutzbar. Rollatoren Fahrer werden zu sturzgefährdenden Ausweichbewegungen gezwungen. Die andere Straßenhälfte ist uneben, Pflaster ist oft locker und bei Regen und Schnee zudem rutschig und nicht abstumpfbar.

Zugangsalternative Kramstraße.

Besserer Zugang zum Holzberg wäre über die "Kramstraße“ möglich. Wir meinen: Alle Zuwegungen müssen barrierefrei sein. Menschen mit Behinderungen sollten nicht durch bauliche Mängel zu Umwegen gezwungen werden.

Von der Kramstraße aus kann das Büro des "Seniorenbeirats der Stadt Helmstedt“ barrierefrei erreicht werden.

Vor dem Büro können in einem "Kummerkasten“ positive und negative Nachrichten hinterlassen werden. Zeitnah werden die Anliegen beantwortet. Eine persönliche Ansprache von Mitgliedern des Seniorenbeirats ist in der Bürgersprechstunde möglich. Die Sprechzeit wird jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat in der Zeit von 10:00 – 12:00 Uhr angeboten. Wir nehmen natürlich auch Hinweise über Email entgegen.

Der Lindenplatz Eingangstor zur historischen Innenstadt

Der Lindenplatz wurde als Eingangstor zur Stadt Helmstedt konzipiert. Er hat einen Aufenthaltsbereich, der bisher nicht genutzt wird. Leider ist das Reformhaus geschlossen worden und steht jetzt leer. Aufgewertet wird der Platz durch eines der beiden Parklets und dem historischen Eisenbahnwagon.

Die Querungsstellen im oberen Holzbergbereich sind mit Elementen für Seh- und Gehbehinderte ausgestattet.
Querungsstelle der Lindensstraße in Höhe Beguinenstraße. Die Querung an der Stelle ist ungesichert und damit gefährlich.


Der Heinrichsplatz und die Kornstraße

Der Heinrichsplatz mit dem Hampebrunnen ist gut für einen konsumfreien Aufenthaltsbereich geeignet. Leider wird die Aufenthaltsqualität durch rundum geparkte Fahrzeuge beeinträchtigt. Für Geh- und Sehbehinderte Menschen ist die Fläche zudem nicht barrierefrei erreichbar. Der Blick in die Kornstraße zeigt die schön restaurierten Fassaden der historischen Innenstadt. Barrierefrei zugänglich sind meist nicht einmal die Erdgeschosse. Häufig können sie nur über Stufen erreicht werden, die in früheren Zeiten vom Denkmalschutz gefordert worden sind. Die nächsten Stockwerke können nur über Treppen erreicht werden. Auch hier schränkt der Denkmalschutz die Nutzbarkeit ein. Es ist wohl einer der Gründe, warum in der historischen Innenstadt ein Viertel der Wohnungen unbewohnt sind. Der Denkmalschutz muss langsam akzeptieren, dass die geschützten Denkmale für Menschen weiterhin nutzbar sein sollten und auch dementsprechen renoviert werden können.


Barriereabbau für den Fahrradverkehr – Fahren entgegen der Einbahnstraßen

Die schmalen Radwege in der Innenstadt z.B. entlang der Straße Südertor entsprechen nicht mehr den Anforderungen der geltenden Richtlinien. Ein harmonisches Miteinander zwischen Fußgängern und Radfahrern ist dort nicht möglich. Der Innenstandbereich ist "Zone-30“. Stand der Technik wäre, dass die Radfahrer dort auf der Fahrbahn fahren sollen.

Die Stadt Helmstedt hat viele Einbahnstraßen für Radfahrer auch in Gegenrichtung zugelassen. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss für alle Radfahrenden und eine Herausforderung für die Kraftfahrzeugführer. Die Praxis zeigt, dass das Miteinander funktioniert. Es gibt, sei dank, nur wenige Verkehrsunfälle.


Netzwerk "Verkehrssicherheit“

Das Netzwerk setzt sich für ein barrierefreies Umfeld ein. Inzwischen wurde ein Netzwerk Verkehrssicherheit gebildet. Der AKS "Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“, der Seniorenbeirat der Stadt Helmstedt, der Beirat für Menschen mit Behinderung des Landkreises Helmstedt und die Verkehrswacht wollen Verbesserungsmöglichkeiten im Verkehrsraum aufzeigen. Die Aktion soll auch eine Überprüfung sein, was in den 25 Jahren nach der ersten Bestandsaufnahme verbessert wurde.



April 2024
Beitrag von Wolfgang Schmidt
Fotos: Wolfgang Schmidt, Wulf Hein

 

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